Jede Mutgeschichte ist letztlich auch eine Geschichte, die sich dem Scheitern entgegenstellt und mit Mut anzustecken vermag. Und jede Scheiter – Geschichte ist genauso eine Geschichte, die von Mut handelt.
In diesem Blog berichten mutige Menschen darüber, was Mut für sie bedeutet. Sie erzählen davon, dass Mut heißt sich der Angst zu stellen und sich für seine Ziele, seinen Lebenstraum, eine Vision einzusetzen. Sie berichten aber auch vom Mut sich einfach den Alltagsdingen im Kleinen zu stellen oder auch auszuhalten, was nicht veränderbar ist. Mut hat ganz viele Gesichter und Mut ist so individuell wie jeder Mensch.
Die Angst vor dem Scheitern
Die größte Angst vieler Menschen ist jedoch die Angst vor dem Scheitern. Ob ich die kenne? Nur zu gut. Als Kind war ich da noch ziemlich unbefangen. Ich bin auf Bäume geklettert, angstfrei. Ohne Hemmungen habe ich fremde Menschen interessiert angesprochen, Erwachsene hätten diese Fragen nicht gestellt. Wenn Besuch kam habe ich auf dem Sofa mit Freude vorgesungen und getanzt und ich habe meine selbstgemalten Bilder überall stolz präsentiert und später auch selbstgeschriebene Geschichten vorgelesen. Mutig fand ich es nicht. Auf jeden Fall habe ich damals viel Beifall und auch Bestätigung bekommen und so habe ich weitergemacht, was mir Spaß bereitete. In der Schule wurde es dann plötzlich anders. Dort wurde dann bewertet, verglichen, benotet. Plötzlich änderte sich mein Fokus. Ich wollte gut sein, hatte ich doch bisher immer soviel Lob und Zuspruch geerntet. Also war es klar, lernen für den Erfolg. Es klappte auch ganz gut. Meine Zensuren waren äußerst vorbildlich und ich gehörte immer zu den Besten. Doch irgendwie war es plötzlich anstrengend geworden und manchmal hatte ich auch etwas Angst vor einer Klassenarbeit, oder einem Auftritt in der Theatergruppe, oder einem sportlichen Wettkampf. Das Ziel war immer gewinnen und eine leichte Angst lief somit mit. Gedanken habe ich mir darüber als Kind und Jugendliche natürlich noch nicht gemacht. Für mich schien es normal zu sein so zu denken und zu handeln. In Reihe 2 zu stehen oder vielleicht auch mal zu verlieren, zu versagen, war keine Option. Jedes lohnenswerte Ziel mußte erfolgreich abgeschloßen werden, was sonst. Heute hört es sich für mich schlimm an und ich bin überzeugt dass solche Prägungen aus Familie und Gesellschaft bei vielen Menschen unreflektiert mitlaufen und der Preis dafür mitunter groß sein kann. Ich habe lange gebraucht, um umzudenken und einen anderen Blick auf Erfolg zu richten. Einen Blick auf Erfolg, der ausprobieren, verirren und ein mögliches Scheitern einschließt. Für diese Einsicht musste ich erst einen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule einstecken, der eine schwere Operation nach sich zog. Das Schlimmste danach wollte ich weiter machen, wie vorher. Das Stoppschild meines Körpers hat mich doch noch erwachen lassen und mir war plötzlich glasklar:
Notbremse. Was ich wirklich wollte, musste ich mir nicht überlegen.
Was mir fehlte war der Mut. Und den hatte ich dann fast auf Knopfdruck. Ich wusste genau, dass ich mein eigenes Ding machen will und muß, um zufrieden und glücklich zu sein. Es hat geklappt. Natürlich hatte ich keine Garantie. Ich feiere in diesem Jahr übrigens das 10. jährige Bestehen meines Beratungsunternehmens coaching4change. Wie mutig es war meine Postion im Personalmanagement und das überdurchschnittliche Gehalt aufzugeben, war mir übrigens erst im Nachhinein richtig bewusst. Meine Arbeit als Executive Führungscoach, Beraterin und Trainerin in Veränderungsprozessen hat und schenkt mir fast täglich neue Geschichten von Scheiten und Mut. Ich bin überzeugt, dass diese Mutgeschichten andere Menschen infizieren. Dafür steht symbolisch mein: Nur Mut – Make that Change.
Das Thema Mut in die Gesellschaft zu tragen, ist mir ein persönliches Anliegen.
Denn Scheitern ist eines der letzten Tabu`s in unserer „Leistungsgesellschaft“ und eines der größten Hemmnisse für Glück, Zufriedenheit und Erfolg von Menschen und Unternehmen. Scheitern ist Tabu! Haben Sie sich schon einmal klar gemacht, wenn Erfolg, der Sieg das einzigste Kriterium ist, dann bleibt ganz klar das Tun auf dem Weg zum Ziel mit all seinen Hürden, der Mut ein Wagnis einzugehen, die Begeisterung etwas Neues zu probieren, die Willenskraft auf der Strecke. Verfehlungen, versagen und optionales Scheitern scheinen nicht sein zu dürfen. Ein solcher Erfolgsbegriff ist einseitig und nährt den schlechten Ruf von Fehlern, Scheitern. Er lässt uns ängstlich in Sicherheit verharren und hemmt unsere Gestaltungskraft.
Eine Frage an Euch: War die Aufgabe meines gut bezahlten Jobs ein Scheitern, oder vielleicht ein mutiger Schritt?
Angst als Motivation
Nichts ist ein stärkerer Motivator, als aus eigener Kraft seine Angst überwunden zu haben. Hier kannst Du noch einmal in die Podcastfolge: „Die Krux mit der Angst reinhören“. Ja, seine Angst aus eigener Kraft überwinden ist Motivation. Insofern ist es wichtig, sein Leben in allen Facetten mutig in die Hand zu nehmen und sich mit dem Thema Scheitern ganz bewusst auseinanderzusetzen.
Was Du im ersten Schritt tun kannst? Kläre für Dich:
a) Was heißt überhaupt „scheitern“ für Dich persönlich?
b) Was sind eigentlich Fehler?
c) Welche Bedeutung haben sie für mich?
Mach mit:
In meiner Mut-umfrage habe ich die verschiedensten Antworten erhalten. Manch einer kann mit dem Thema Scheitern und Fehler tatsächlich überhaupt nichts anfangen und geht mutig voran. Oft sind es die „resilienten“ Menschen, die Stehaufmännchen. Andere wären so gern mutiger und üben sich in kleinen Schritten. Mut zu stärken, ist ein Thema was uns, der Gesellschaft gut tut.2.Wann warst Du zum letzten mal mutig? Vielleicht hast Du in einer schwierigen Situation Courage gezeigt, in einem Meeting mutig etwas wichtiges ausgesprochen, oder auch einen richtig großen Schritt gewagt, eine Firma zu gründen? Ich bin sehr gespannt, was Mut für Dich bedeutet und freue mich, wenn Du von deinem Mutausbruch berichtest. tu es gern hier als Kommentar oder schenke mir 5 min. Deiner Zeit und beteilige Dich bitte an der Mut – umfrage. Hier geht es zur Umfrage
Die anonyme Auswertung der Mutumfrage wird auch Teil meines Buchprojektes sein. Um so mehr freue ich mich, wenn Ihr dabei seid und mich unterstützt.
Außerdem freue ich mich über Eure Bewertung des Mutausbrüche – Podcast auf i tunes. Wenn Ihr nichts zum Thema Mut verpassen wollt, dann meldet Euch unbedingt an und werdet Teil der Mutausbrüche – Community.
Ich sage Danke und: Nur Mut! Eure Simone Gerwers
Als Executive Coach und Beraterin trefft Ihr mich auch auf: www.coaching4change.eu
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